Aller Voraussicht nach stammen die Herren von Heiden entgegen landläufiger Meinung nicht von Widukind ab. Ebenso lässt sich keine Stammverwandtschaft der Familien von Gemen und von Heiden ableiten. Es ist eher anzunehmen, dass die Herren von Heiden fränkischen Ursprungs sind.

Die ältesten Namen in diesem Zusammenhang waren die Brüder Vuinemar (Wennemar) und Adalhard (Alhard), die 1152 als Zeugen auftraten und die aufgrund der Tatsache, dass sie nur mit Rufnamen genannt wurden, einen angesehenen und allbekannten Ruf im Westmünsterland genossen. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts gab es fünf Generationen des Heidener Geschlechts mit einem Alhard als Familienoberhaupt (Jahreszahl = urkundliche Erwähnung).

Generationen Adalhard/Alhard:

Alhard I. - 1152
Alhard II. 1178 - 1203
Alhard III. 1211 - 1276
Alhard IV. 1279 - 1300
Alhard V. - 1367

Letzterer verkaufte einen Teil seiner Erbschaft an seinen Bruder Wennemar III.

Generationen Vuinemar/Wennemar:

Wennemar I. - 1152
Wennemar II. - 1316
Wennemar III. 1357 - 1398
Wennemar IV. 1406 - 1474
Wennemar V. - 1500
Wennemar VI. 1582 (Herr zu Engelbrook in Engelrading)

Generationen Menso (Kurzform für Maginhard/Meinhard)

Menso I. - 1265
Menso II. 1316 - 1368
zwei weitere im 14. Jahrhundert

Diese drei Rufnamen wurden in der Familie von Heiden Tradition, die dem Geschlecht eine Sonderstellung im Kreise der münsterländischen Edelfreien boten. Diese in Westfranken (Frankreich, Belgien etc.) übliche Tradition wurde nur in dieser Familie in dieser Form ausgeführt, woraus man wohl ableiten kann, dass sie ursprünglich aus dem Frankenreich nach Westmünsterland umgesiedelt wurden und hier durch den König mit neuen Vollmachten auf der Ollen Borg ihre Herrschaft ausübten. Den Namen "Heiden" übernahmen sie von den ersten germanischen Siedlern, die damit die waldlose Ebene bezeichnete. Mit dem Bau der Pfarrkirche 1200 ging der Name "Heiden" auf das entstehende Kirchdorf über, und das namenlose, ehemals "Heiden" genannte Gebiet erhielt die Bezeichnung "Dorfbauerschaft".